Endre Hárs, Universität Szeged

„Historische Gemählde”. Bilderpolitik nach Herder

Historische Gemälde sind um 1800 nicht lediglich in Bildersammlungen zu haben. Durch eine Übertragung, die sich nie endgültig vom visuellen Bildspender lossagt, entsteht eine Gattung populärer Schriften gleichen Namens, die sich das Ausmalen von Geschichte zur Aufgabe macht und sich hierzu mit Vorliebe des Imaginären der Nation bedient. Diese Lese-Objekte symbolischer „National-Galerie[n]” (Herder), ihre Konzepte und einige Beispiele aus dem südlichen Europa sind Gegenstand des Vortrags. Es wird zu fragen sein, in welche Beziehungen Bild und Text und Imagination (Klischees und Stereotype) zueinander treten, wenn es um eine Gattung geht, die die Geschichte lehren, das Publikum amüsieren und eine Gemeinschaft historisch Gleichgesinnter bilden soll.