Najava predavanja Karla Kasera

04 tra.
2012

Karl Kaser
Graz

Historiografie der Militärgrenze: Alte und neue Herausforderungen

 

Die Weiterentwicklung der Geschichtsschreibung steht in einem ständigen Spannungsfeld zwischen den Elementen der allgemeinen Entwicklung eines wissenschaftlichen Fachs, den individuellen Interessen von Forschern und Forscherinnen sowie den allgemeinen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen. Je nach den ökonomischen, politischen und kulturellen Rahmenbedingungen wird das eine oder andere Element überwiegen. Diese Beobachtung trifft insbesondere auf die Geschichte der Habsburgischen Militärgrenze in Kroatien zu, die einen Sonderstatus in der europäischen Geschichte aufweist.

Im ersten Teil meines Beitrags werde ich auf einige Entwicklungslinien in der Militärgrenz-Geschichtsschreibung der Vergangenheit eingehen. Diese alten staatspolitischen und oder ideologischen Herausforderungen bewegten sich in einem relativ engen Interessensrahmen. Die vor etwa drei Jahrzehnten einsetzende Pluralisierung in den Geschichtswissenschaften stellen teilweise gänzlich neue Herausforderungen auch für die Militärgrenzhistoriografie dar, auf welche ich im zweiten Teil meiner Ausführungen eingehen werde. Fragestellungen, die aus Ansätzen der Mikrogeschichte, der Umweltgeschichte, der Historischen Anthropologie, der Familien- und Geschlechtergeschichte, der Neuen Militärgeschichte oder der Transfer- und Vergleichsgeschichte abgeleitet werden, dürften die Geschichte der Militärgrenze in Zukunft in einem anderen Licht erscheinen lassen als bisher.

 

Biobibliografie

Karl Kaser begann seine akademische Laufbahn 1980 an der Abteilung für Südosteuropäische Geschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz, wo er 1996 zum ordentlichen Professor für Südosteuropäische Geschichte berufen wurde. Seine Forschungen in den letzten beiden Jahrzehnten konzentrierten sich auf die Geschichte der Geschlechterbeziehungen, Familie und Migration. Er leitete zahlreiche Forschungsprojekte zu diesen Themenbereichen.

Zu seinen jüngsten Monografien zählen “Patriarchy after Patriarchy. Gender Relations in the Balkans and in Turkey, 1500 bis 2000 (2008)” und “Balkan und Naher Osten. Einführung in eine gemeinsame Geschichte” (2011). Kaser habilitierte sich im Jahr 1985 mit dem Werk “Freier Bauer und Soldat. Die Militarisierung der agrarischen Gesellschaft an der kroatisch-slawonischen Militärgrenze (1535-1881)” (Graz 1986; Böhlau: Wien-Köln-Weimar 1997). Das Buch erschien in kroatischer Übersetzung unter dem Titel “Slobodan seljak i vojnik. Povojačenje agrarnog društva u Hrvatsko-slavonskoj Vojnoj krajini (1535-1881.)”, Naprijed, Zagreb, 1997. und wird noch in diesem Jahr in japanischer Übersetzung erscheinen.

Both comments and pings are currently closed.

Podijelite Komentirajte

Komentiranje nije dozvoljeno.

rel=